Praktikumstage der Landtagsabgeordneten Sylvia Felder bei Diakonie und Caritas
Rastatt. Die christlichen Kirchen übernehmen viele soziale Aufgaben in der Region: Kindergärten, Sozialstationen, Flüchtlingsbetreuung, Ferienangebote – fast kein sozialer Bereich, in dem die Kirchen nicht in der Verantwortung stehen. Landtagsabgeordnete Sylvia Felder (CDU) hat ihre Sommertour dem Thema „Kirche und Gesellschaft“ gewidmet, um die soziale Verantwortung der Kirchen zu erkunden und zu würdigen. „Ohne die ehrenamtliche und die hauptamtliche Arbeit unserer christlichen Kirchen wäre unsere Gesellschaft ärmer und kälter. Es ist nicht nur die Übernahme dieser wichtigen Aufgaben, sondern es ist auch eine Frage, wie die Aufgaben erfüllt werden, in welchem Geist geholfen wird.“, betont Sylvia Felder.
Bei einem Praktikumstag in der Sozialstation St. Franziskus in Muggensturm unter Leitung der Caritas konnte Felder erleben, dass eben nicht der Zeitfaktor die erste Rolle spielt, sondern die Zuwendung zum Nächsten. Die Pflege des ganzen Menschen steht im Mittelpunkt: Körper, Seele und ebenso die Angehörigen. Die Freude der Besuchten und der Familien, das Gespräch begleiten die Pflegetätigkeiten und werden so zur ganzheitlichen Hilfe. Ähnliches konnte die Landtagsabgeordnete bei der Flüchtlingsbetreuung unter der Leitung der Diakonie in Bad Rotenfels feststellen. Trotz vieler verschiedener Arbeiten kommt das Miteinander nicht zu kurz. Zahnschmerzen werden zum Beispiel nicht nur dadurch versorgt, dass ein Zahnarzttermin vermittelt wird, sondern auch durch persönlichen Zuspruch. Das Betrachten der ganzen Familien- und Lebenssituation und viele Gespräche helfen den Betroffenen das Schlimme, das in der Heimat und auf der Flucht erlebt wurde, zu verarbeiten.
Die Stadtranderholung der Diakonie besteht 2017 im 40. Jahr. Insgesamt vier Wochen Urlaub für Kinder in Region. Von morgens bis nachmittags wird im Plittersdorfer Freizeitzentrum rund um den See ein abwechslungsreiches Programm angeboten, bei dem sich alle Altersgruppen wiederfinden. Gemeinsames Essen, Tischgespräche, das Miteinander beim Basteln, aber auch das Toben am und im Wasser bringt den Kindern Freude und die Eltern wissen, dass ihre Kinder gut aufgehoben sind und ihre Freizeit sinnvoll gestalten.
Im katholischen Kindergarten St. Laurentius stehen die ganz Kleinen im Zentrum des Geschehens. Die Erzieherinnen vermitteln den Jahresablauf bewusst in Verbindung von Natur und Kirchenfesten, einhergehend damit die Verantwortung für den Nächsten und die Umwelt. Wichtige Rituale im Kindergarten vermitteln den Halt, den Kinder im Leben brauchen. Besonders interessant war für Sylvia Felder, dass sich auch viele Eltern, die keinen christlichen Glauben haben, bewusst für einen kirchlichen Kindergarten entscheiden, weil die Wertevermittlung oft entscheidendes Kriterium ist – über Religionsgrenzen hinweg.
Allein Mädchen, die es in ihren Familien schwer haben, stehen im Fokus des evangelischen Mädchenheims in Gernsbach. Heimat auf Zeit will das Mädchenheim sein und wird diesem Anspruch gerecht. Erziehung in einer Gemeinschaft, die auf christlichen Werten aufbaut und arbeitet, zur Eigenverantwortlichkeit erzieht und den Nächsten immer im Blick hat. Für Felder ist auch diese Einrichtung ein ganz wichtiger Baustein von kirchlicher Arbeit am Nächsten. Auch das Mädchenheim muss immer wieder darum kämpfen, kostendeckend arbeiten zu können. Unserer Gesellschaft muss es etwas wert sein, frühe Hilfen anzubieten: „Kirche ist in unserer Gesellschaft oft da, wo der Einzelne in Schwierigkeiten ist, kleine oder große Schwierigkeiten – Hilfe wird gegeben ohne den Blick auf die Religionszugehörigkeit, denn der Mensch steht im Mittelpunkt.“, so Felder.
Auffallend ist bei Diakonie und Caritas oft auch das Zusammenspiel von Ehrenamt und Hauptamt. Der gleiche Geist, der in der Aufgabe verwirklicht und gelebt wird, verbindet Haupt- und Ehrenamt und bringt so hervorragende Angebote und einen hohen persönlichen Einsatz aller Beteiligten hervor. Sylvia Felder: „Daher ist es auch wichtig, in den nächsten Jahren die Bezahlung in den sozialen Berufen zu steigern. Die sozialen Berufe sichern die Zukunft einer älter werdenden und sich wandelnden Gesellschaft.“ Am Ende der Praktikumstage im kirchlich-sozialen Bereich sagte Felder den vielen Helfern ein herzliches Wort des Dankes für gelebte Nächstenliebe (caritas und diakonia).